Im heutigen Beitrag schauen wir uns heute an, wie sich das Greenhouse Gas Reporting zukünftig entwickeln wird und wie NEMO dabei unterstützen kann.
Im Grunde ähneln sich das GHG-Reporting und die Finanzberichterstattung. Ähnlich wie die Finanzberichterstattung wird sich das GHG-Reporting weiterentwickeln und schließlich zu einem anerkannten, stabilen Standard für alle Unternehmen werden (siehe weiter unten für eine kurze Geschichte der Finanzberichterstattung). Doch bis dahin bleibt die spannende Frage:
Wie gestaltet sich der Weg dorthin?
Aktuell gibt es zahlreiche Ansätze, um die Klimabilanz eines Unternehmens abzubilden, wobei der Corporate Carbon Footprint (CCF) eine zentrale Rolle spielt (siehe unten für die Entwicklung eines CCF). Viele Unternehmen starten ihre GHG-Berechnungen zunächst in Excel, doch das führt oft schnell zu „Excel-Monstern“. Kein Wunder – bei den tausenden von Teilen und Prozessen in einem Unternehmen kann der Verwaltungsaufwand riesig werden.
Ein weiteres Problem zeigt sich schnell: Die Formeln und Allokationen in diesen Tabellen ändern sich ständig, da die Allokationsprozentsätze kontinuierlich angepasst werden müssen. Das hat uns zu der Frage geführt:
Geht das nicht auch anders?
- Top-Down-Ansatz: Standard, aber mit Herausforderungen
Der herkömmliche Ansatz für die Berechnung des PCF (Product Carbon Footprint) orientiert sich am Top-Down-Prinzip. Dabei wird der CCF zunächst auf Gesamtunternehmensebene bestimmt und dann auf einzelne Produkte oder Produktgruppen heruntergebrochen. Doch das Ergebnis passt oft nicht sofort und verlangt mehrere Iterationen, bis eine sinnvolle Verteilung erreicht ist. Das erinnert stark an das klassische Top-Down-Budgeting in der Finanzplanung,bei dem Unternehmensziele festgelegt und nach unten durchgereicht werden – ein Prozess, der regelmäßig nachjustiert werden muss. - Bottom-Up-Ansatz mit NEMO: Dynamisch und präzise
Ähnlich wie in der Finanzplanung gewinnt auch im GHG-Reporting der Bottom-Up-Ansatz zunehmend an Bedeutung. Kunden setzen zunehmend auf eine dynamische, iterative Vorgehensweise, um auf jeder Ebene präzise den PCF zu berechnen und dann nach oben zu konsolidieren. Hier kommt die Technologie von NEMO ins Spiel. Mit NEMO lässt sich der PCF auf jeder beliebigen Ebene berechnen, da das System die Stücklisten und Arbeitspläne dynamisch auflösen kann – sowohl für ein einzelnes Endprodukt als auch für Produktgruppen oder sogar Branchen.
NEMO macht diesen Prozess nicht nur effizient, sondern auch deutlich schneller als manuell geführte Tabellen. Dadurch können Unternehmen die benötigten Iterationen für die Berechnung des CCF weitaus häufiger und präziser durchführen. Besonders für Produktionsunternehmen, bei denen der Großteil des CCF in den einzelnen PCFs steckt, bietet NEMO entscheidende Vorteile.
GHG-Reporting steht heute dort, wo die Finanzberichterstattung einst begann: Noch unstrukturiert und komplex, aber auf dem Weg, ein wesentlicher Bestandteil der Unternehmensführung zu werden. Durch die Implementierung von NEMO wird GHG-Reporting bald so selbstverständlich und integriert sein wie die Finanzberichterstattung.
Wie klingt das für Sie? Wollen Sie NEMO kennenlernen?
Vereinbaren Sie gerne einen Beratungstermin mit uns.
Exkurs: Was sagt denn ChatGPT zur Geschichte der Finanzberichtserstattung?
„Die Entwicklung der Finanzberichterstattung hat sich über viele Jahrhunderte hinweg geformt, und ihre Geschichte ist eng mit der zunehmenden Komplexität der Wirtschaft und den Bedürfnissen der Stakeholder verknüpft. Hier ist eine Übersicht über die wichtigsten Phasen:
- Frühe Anfänge (Antike bis Mittelalter)
- Die Ursprünge der Finanzberichterstattung liegen in der antiken Zivilisation, wo einfache Buchführungssysteme genutzt wurden, um die Einnahmen und Ausgaben von Regierungen, Tempeln und Handelstreibenden festzuhalten. Bereits die alten Ägypter, Griechen und Römer hatten rudimentäre Formen der Aufzeichnung wirtschaftlicher Transaktionen.
- Im Mittelalter, mit der Entwicklung der Doppik (Doppelte Buchführung) in Italien im 14. und 15. Jahrhundert, wurde die Grundlage für modernere Buchhaltung gelegt. Luca Pacioli, ein italienischer Mönch und Mathematiker, wird oft als „Vater der Buchhaltung“ bezeichnet, da er das erste bekannte Werk zur doppelten Buchführung im Jahr 1494 veröffentlichte
- Industrialisierung und der Beginn der modernen Finanzberichterstattung (19. Jahrhundert)
- Mit der Industrialisierung im 18. und 19. Jahrhundert nahm der Umfang von Unternehmen zu, und es wurde wichtiger, standardisierte Berichte zu haben, um Investoren und andere Stakeholder zu informieren. Unternehmen begannen, Jahresabschlüsse zu erstellen, um den Aktionären einen Überblick über ihre finanzielle Lage zu geben.
- Die Entstehung von Aktiengesellschaften und der Zugang zu Kapitalmärkten machte die Erstellung von Finanzberichten unverzichtbar. In dieser Zeit wurden auch nationale Rechnungslegungsstandards entwickelt, um die Vergleichbarkeit und Transparenz zu gewährleisten.
- Entstehung der Rechnungslegungsstandards (20. Jahrhundert)
- Das 20. Jahrhundert markierte den Übergang zu einer strukturierteren und stärker regulierten Finanzberichterstattung. In den USA wurde 1934 die Securities and Exchange Commission (SEC) gegründet, die von Unternehmen eine regelmäßige Finanzberichterstattung verlangte. Dies geschah als Reaktion auf den Börsencrash von 1929 und die Weltwirtschaftskrise, um das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen.
- Auch in Europa und anderen Ländern setzten sich ähnliche Regulierungsbehörden und Standards durch. Nationale Rechnungslegungssysteme wie UK GAAP (Generally Accepted Accounting Principles) in Großbritannien und US GAAP in den USA wurden entwickelt.
- Internationalisierung und Harmonisierung der Standards (Ende 20. Jahrhundert)
- Mit der zunehmenden Globalisierung der Finanzmärkte wurde die Notwendigkeit einer Harmonisierung der Rechnungslegungsstandards deutlich. Die International Accounting Standards Committee (IASC) wurde 1973 gegründet, um internationale Rechnungslegungsstandards zu entwickeln.
- In den 2000er Jahren entwickelten sich diese Bemühungen weiter, und das International Accounting Standards Board (IASB) übernahm die Verantwortung für die International Financial Reporting Standards (IFRS), die inzwischen in vielen Ländern als Standard anerkannt sind. Der Übergang zu IFRS hatte das Ziel, eine weltweit einheitliche Finanzberichterstattung zu ermöglichen.
- Digitalisierung und Zukunft der Finanzberichterstattung (21. Jahrhundert)
- Im 21. Jahrhundert hat die Digitalisierung die Finanzberichterstattung weiter revolutioniert. Automatisierte Systeme, künstliche Intelligenz und Big Data spielen eine immer größere Rolle in der Erstellung und Analyse von Finanzberichten.
- Es gibt auch eine zunehmende Nachfrage nach nachhaltiger Finanzberichterstattung und ESG (Environmental, Social, and Governance)-Berichten, da Unternehmen ihre Leistung nicht nur in finanziellen, sondern auch in ökologischen und sozialen Aspekten messen müssen
Die Finanzberichterstattung hat sich von einfachen Aufzeichnungen zu komplexen, international standardisierten Systemen entwickelt. Sie spiegelt den Wandel der globalen Wirtschaft wider und passt sich den Bedürfnissen der Stakeholder an, die nach Transparenz, Genauigkeit und Vergleichbarkeit verlangen. Mit dem Aufstieg von Technologien und dem wachsenden Fokus auf Nachhaltigkeit wird sich die Finanzberichterstattung auch in den kommenden Jahren weiterentwickeln.”
Exkurs: Was sagt ChatGPT zur Entwicklung eines Corporate Carbon Footprints (CCF)
„Der Corporate Carbon Footprint (CCF) entsteht heute durch die Berechnung und Dokumentation der gesamten CO₂-Emissionen eines Unternehmens über alle Bereiche seiner Geschäftstätigkeit hinweg. Der CCF berücksichtigt alle Emissionen, die direkt und indirekt durch die Aktivitäten eines Unternehmens verursacht werden und wird in drei Hauptkategorien unterteilt: Scope 1, Scope 2, und Scope 3. Diese Kategorien basieren auf dem global anerkannten Greenhouse Gas (GHG) Protocol.
Die drei Scopes des CCF:
Scope 1: Direkte Emissionen- Direkte Emissionen stammen aus Quellen, die dem Unternehmen selbst gehören oder von ihm kontrolliert werden, wie z.B.:
- Verbrennung fossiler Brennstoffe in eigenen Fahrzeugen oder Fabriken.
- Emissionen durch industrielle Prozesse, Heizungen oder Generatoren.
- Indirekte Emissionen stammen aus der Erzeugung von zugekaufter Energie (Elektrizität, Dampf, Kühlung oder Wärme), die das Unternehmen verbraucht. Diese Emissionen entstehen an der Quelle der Energieproduktion, z.B. in Kraftwerken.
- Umfasst alle anderen indirekten Emissionen, die nicht unter Scope 1 oder 2 fallen. Diese können durch verschiedene Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette entstehen, z.B.:
- Herstellung und Transport von eingekauften Materialien und Produkten (Upstream).
- Logistik, Geschäftsreisen, Mitarbeiterpendeln, Abfallmanagement.
- Emissionen, die durch die Nutzung und Entsorgung der vom Unternehmen verkauften Produkte verursacht werden (Downstream).
Schritte zur Berechnung des CCF:
- Datenerfassung
Unternehmen sammeln Daten zu allen emissionsrelevanten Bereichen, wie Energieverbrauch, Materialverbrauch, Transportaktivitäten, Produktionsprozesse, Geschäftsreisen und der Lieferkette. - Emissionsfaktoren anwenden
Die gesammelten Daten werden mit Emissionsfaktoren multipliziert, die für verschiedene Aktivitäten und Energieträger zur Verfügung stehen. Diese Faktoren geben an, wie viel CO₂-Äquivalente pro Einheit eines verbrauchten Rohstoffs oder Energieträgers emittiert werden. - Kategorien festlegen
Die Emissionen werden nach Scope 1, 2 und 3 kategorisiert, um einen detaillierten Überblick über die verschiedenen Quellen und Emissionstreiber zu erhalten. - Analyse und Optimierung
Unternehmen analysieren die Ergebnisse, um Hotspots zu identifizieren, d.h. die Bereiche mit den höchsten Emissionen. Daraus lassen sich Maßnahmen ableiten, wie Emissionen reduziert oder Ressourcen effizienter genutzt werden können. - Berichterstattung
Der CCF wird in der Regel in Nachhaltigkeitsberichten oder ESG-Berichten (Environmental, Social, and Governance) offengelegt. Viele Unternehmen nutzen anerkannte Berichtsrahmen wie das CDP (Carbon Disclosure Project) oder das GRI (Global Reporting Initiative).
Bedeutung des CCF
Der Corporate Carbon Footprint ist ein zentrales Instrument, um die Umweltauswirkungen eines Unternehmens zu verstehen, zu quantifizieren und transparent darzustellen. Es erlaubt Unternehmen, gezielt Maßnahmen zur Reduktion von CO₂-Emissionen zu ergreifen, und spielt eine Schlüsselrolle bei der Erreichung von Klimazielen und bei der Anpassung an regulatorische Anforderungen (z.B. im Rahmen des Pariser Abkommens oder EU-Klimagesetzen).”